Volksblatt
Das Volsksblatt berichtet über ZEROX
Was kommt heraus, wenn sich zwei gut befreundete, naturverbundene Linzer Apothekerinnen und Dreifach-Mütter an ihren spärlich vorhandenen freien Abenden treffen?
Im Falle von Julia Rothenthal(43) und Ute Zeppetzauer(40) wohltuende, heilsame Cremen und Salben, hergestellt als sorgfältig kontrollierte Naturprodukte.
„Wir sind beide sehr gern mit unseren Familien in der Natur“, erklären die Damen einstimmig. Und beide haben drei Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und arbeiten als Pharmazeutinnen. Rothenthal lebt mit ihrer Familie in Linz und hat die Neue Welt Apotheke von ihrer Mutter übernommen, ihre in Gallneukirchen wohnende Freundin Ute gehört zum Team. Letztere war gemeinsam mit ihrer Tochter Lärchenharz sammeln und hat damit die Basis für die erfolgreiche Creme- und Salbenproduktion gelegt. „Ute und ich sind zusammengesessen und haben uns gesagt: Wir haben das alles im Studium gelernt und sind beide sehr naturverbunden: Jetzt mischen wir einmal“, erzählt Rothenthal. Es sollten heimische Pflanzen sein, in natürlicher Form verarbeitet und die beiden greifen da bei auf altes Wissen, alte Hausmittel zurück, die sie modern neu interpretieren. Das einst übliche Schweineschmalz etwa – „Früher war nicht so wichtig, wie es gerochen hat“ — ersetzen sie durch Substanzen wie Sheabutter.
„Schmerzstillendes Lärchenharz“
Lärchenharz war bei den Bauern schon immer ein bewährtes Hausmittel und ist bei Kreuz- und Knieschmerzen, rheumatischen Beschwerden, aber auch Verkühlungen als Brustcreme oder als Inhalation eingesetzt worden“, erklärt Zeppetzauer. Die Bauern haben ihre Lärchenharz-Salben selbst hergestellt,das Hausmittel sei aber in Vergessenheit geraten. „Bei uns gibt es nicht so viele Lärchen, da wurden Salben mit Arnika und Beinwell zu ähnlichen Zwecken eingesetzt“,ergänzt Rothenthal. Ihr Harz beziehen sie von einer kleinen Kärntner Firma.„Das Harz wird so gepfropft, dass der Baum nicht verletzt wird.“Ihre Lärchenharzsalbe haben die Apothekerinnen mit Zutaten wie Zirbelkiefer, Mandelöl und Bienenwachs angereichert,so wird auch die Haut sehr gut gepflegt.
„König am Wegesrand“
Spitzwegerich, der wundheilend und entzündungshemmend wirkt, haben sich die Menschen am Feld früher als natürliches Pflaster bei kleinen Verletzungen geholt. „Wenn man Spitzwegerich pflückt, zerkaut und einspeichelt und dann auf eine Blase in den Schuh legt, tut das sehr gut und wirkt heilsam auf die Wunde“, erklärt Rothenthal. Die Apothekerinnen haben aus Spitzwegerich eine Salbe mit Zutaten wie Johanniskraut- und Ringelblumenöl gemischt, mit der sie auch schon bei einem von Neurodermitis geplagten Kind gute Erfolge erzielt haben. Die pflegende Spitzwegerichcreme sei besonders auch bei älteren Damen sehr beliebt, die damit leichte Haut-Irritationen sehr gut behandeln können.
„Aloe Vera der Alpen“
Hauswurz wird gerne als „Aloe Vera der Alpen“ bezeichnet und ist eine Pflanze, die bei uns überall vorkommt. Sie ist sehr genügsam und schafft es, viel Wasser und Feuchtigkeit zu speichern. Das machen sich die Apothekerinnen zunutze und haben eine feuchtigkeitsspendende Creme daraus entwickelt. Die Hauswurzcreme, hier angereichert mit Jojobaöl, wirkt kühlend und leistet „Erste Hilfe“ bei leichten Sonnenbränden oder Insektenstichen. Überdies wird sie von allen Hauttypen gut vertragen.
Text: Melanie Wagenhofer