Gemmotherapie – Kraft junger Pflanzenteile
Die Gemmotherapie (gemma ist das lateinische Wort für Knospe) ist eine besondere Form der Pflanzenheilkunde aus der traditionellen europäischen Medizin. Auszüge aus jungen, pflanzlichen Geweben (Knospen, Triebe…) werden verwendet. Diese jungen Teile der Pflanze sind reich an pflanzlichen Wachstumshormonen und besitzen die Kraft unter dem Einwirken der warmen Frühjahrssonne das ganze Naturbild in eine Blätter- und Blütenpracht zu verwandeln.
Als Entdecker der Phytoembryotherapie gilt der belgische Arzt Dr. Pol Henry (1918 – 1988). Sein Modell wurde von weiteren Ärzten und Wissenschaftlern übernommen und auch um neue Aspekte erweitert. Der französische Arzt Dr. Tetau bezeichnete diese Methode dann als Gemmotherapie. 1956 wurde die Methode in das französische Arzneibuch aufgenommen. Im Gegensatz zu Frankreich, Italien und Belgien ist die Gemmotherapie im deutschsprachigen Raum relativ unbekannt.
Herstellung:
Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren für Gemmomazerate. Die neue belgische Methode arbeitet mit Alkohol-Glyzerin-Wasser-Gemischen, die sehr einfach in der Herstellung sind. Man verwendet frische Pflanzenteile, zerkleinert diese und vermischt sie anschließend mit Wasser, Glyzerin und Alkohol. Die Mazeration dauert dann drei Wochen, wobei der Extrakt im Dunklen stehen soll. Nach der Filtration wird der Extrakt in eine Braunglasflasche gefüllt. Wichtig ist es, die verwendete Pflanze gut zu kennen. Man soll kein Pflanzenmaterial giftiger Pflanzen extrahieren. Deshalb empfiehlt es sich mit den Pflanzen zu arbeiten, die bereits in der traditionellen europäischen Medizin beschrieben sind.
Anwendung:
Nach dieser Methode zubereitete Extrakte werden wie folgt eingenommen. Man gibt 10-30 Tropfen Extrakt in ein Glas Wasser und trinkt dieses schluckweise über den Tag verteilt. Es ist empfehlenswert einen Abstand zu den Mahlzeiten einzuhalten.
Wichtiger Hinweis: Die Herstellung und Anwendung von Gemmomazeraten unterliegt der Eigenverantwortung jedes Einzelnen!